On-Demand-Verkehr

EMIL heißen die Shuttle-Busse, die mit der Fahrplanumstellung seit Dezember 2022, nach Bedarf virtuelle Haltepunkte in Idstein, Idstein-Dasbach und Idstein-Lenzhahn anfahren. Außerdem werden die bisherigen Bushaltestellen in Idstein von EMIL auf Abruf ebenso angefahren. Bestellen kann man den On-Demand-Service per Telefon oder über eine Buchungs-App. Während die App einfach installiert wird, müssen sich Telefonkunden erst registrieren, dies ist zum Beispiel in der Idsteiner Mobi-Info möglich.

Nach einer Bestellung kommt das Fahrzeug innerhalb einer halben Stunde zum vereinbarten virtuellen Haltepunkt. Damit jeder Nutzer diese Haltepunkte gerade in der Anfangszeit des On-Demand-Verkehrs leichter findet, wurden bereits einige virtuelle Haltepunkte mit sogenannten Asphaltaufklebern markiert und bei entsprechender Witterung werden in den nächsten Wochen die noch fehlenden Punkte ergänzt.

Gezahlt wird die Fahrt mit EMIL bargeldlos. Der Grundpreis, der für Inhaber mit einem gültigen ÖPNV-Ticket entfällt, beträgt pro Fahrt 1,50 Euro. Hinzu kommen weitere 1,50 Euro für jeden Benutzer als Komfortaufschlag und ab dem zweiten Kilometer ein Arbeitspreis pro Kilometer von 15 Cent.

Mit der Einführung des EMIL wurde der Betrieb der Buslinien 221 und 222 stark reduziert. Nur in den stark frequentierten Zeiten am Morgen (6.00 bis 9.00 Uhr) und Nachmittag (13.00 bis 19.00 Uhr) fahren diese Stadtlinien mit einer geänderten Route weiterhin. Zeiten, in denen die Stadtbuslinien zuvor weniger ausgelastet waren, sollen durch den On-Demand-Verkehr abgedeckt werden. Flexible, individuelle Fahrzeiten, geschickt geplante Routen und fußläufig leicht erreichbare Ein- bzw. Ausstiegspunkte sollen die kleineren EMIL-Busse attraktiv machen, auch für Menschen, die bisher wenig oder gar nicht mit dem Bus gefahren sind. Für die Stadtteile Dasbach und Lenzhahn, die seit einigen Jahren gar nicht mehr an den ÖPNV angeschlossen waren, eröffnet der On-Demand-Verkehr neue Möglichkeiten.

Bereits die ersten Monate mit EMIL haben allerdings gezeigt, dass die Reduzierung der Stadtbuslinien für viele Idsteiner Pendlerinnen und Pendler, aber auch für Seniorinnen und Senioren problematisch ist. Die eigentlichen EMIL-Busse sind bisher auf Idsteins Straßen zudem noch gar nicht unterwegs: Wegen Lieferschwierigkeiten dieser E-Fahrzeuge sind bisher kleine Ersatzbusse im Einsatz. Auch das beauftragte EMIL-Fahrzeug für Menschen mit Einschränkungen ist noch nicht im Einsatz. Stark in der Kritik steht die Erhebung des Komfortzuschlags. Die Stadtverordnetenversammlung der Hochschulstadt hat deshalb den Magistrat beauftragt, mit der RTV über Verbesserungen zu verhandeln. Verschiedene Verbesserungsvorschläge werden derzeit geprüft. Ein Fahrgastbeirat wurde kurzfristig eingerichtet.