Pressemitteilung

Idstein engagiert sich intensiv für Geflüchtete aus der Ukraine


Viele Menschen aus der Ukraine sind aufgrund des Krieges gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Als Geflüchtete sind sie in dieser belastenden Situation dringend auf Unterstützung angewiesen. „Wir sind wie viele andere Menschen auch erschüttert darüber, was sich gerade in Europa abspielt,“ sagt Bürgermeister Herfurth. „Hier wollen wir als Kommune entsprechend unseren Möglichkeiten handeln.“

Um dies umzusetzen und schnell helfen zu können, hat die Stadt Idstein bereits Anfang März zur Koordination der Maßnahmen einen Krisenstab, den „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) eingesetzt. Eine Priorität des SAE ist die Suche nach geeigneten Unterkünften und Wohnungen. Weiterhin sind deshalb Idsteiner Bürgerinnen und Bürger, die eine Wohnung oder Zimmer zur Verfügung stellen können, aufgefordert, sich bei der Stadt Idstein zu melden. Zahlreiche Geflüchtete wurden bisher in privaten Wohnungen untergebracht. Die Einrichtung der ebenfalls geplanten Großunterkünfte konnte bisher vermieden werden. Die Verteilung der Wohnungen und Zimmer übernimmt das Ordnungsamt der Stadt Idstein in Zusammenarbeit mit dem Rheingau-Taunus-Kreis.

Allgemeine Hilfsangebote können ebenfalls über die Stadt Idstein koordiniert werden. „So können wir weiter an einer zielgerichteten und ganzheitlichen Versorgungsstruktur arbeiten“, erklärt der Leiter des Amtes für Soziales, Jugend und Sport, Jörg Jansen.

„Zahlreiche Menschen haben bereits Zuflucht in Idstein gefunden und wir wollen ihnen helfen, in Idstein gut anzukommen und sich wohl zu fühlen“, so Jansen. Kurzfristig wurden deshalb die wichtigsten Informationen für Geflüchtete zusammengestellt und in einer Willkommensmappe gebündelt. Diese Willkommensmappe in ukrainischer Sprache erhalten die Geflüchteten bei der Anmeldung im Bürgerbüro.

In zwei städtischen Kindertagesstätten fanden Schnupperveranstaltungen für Familien mit Kindern im entsprechenden Alter statt. „Deutlich wurde, wie groß das Bedürfnis nach Austausch und Kommunikation ist“, berichtet Bürgermeister Christian Herfurth. Ein regelmäßiges Willkommenscafé für Eltern und Kinder findet jetzt jeden Mittwoch in der Kindertagesstätte Zaubergarten von 9.00 bis 11.00 Uhr statt, um eine schnelle und barrierefreie Kontaktaufnahme zu ermöglichen. Begleitet wird dieses Angebot durch eine Fachkraft im Bundesprogramm „Früher KiTa-Einstieg“ sowie einer Dolmetscherin, eine Anmeldung unter der Telefonnummer 06126-1036 ist daher wünschenswert.

Um ein weiteres niederschwelliges Betreuungsangebot für Kindergartenkinder aus der Ukraine zu ermöglichen, befindet sich das Amt für Soziales, Jugend und Sport mit den Fachdienst Jugendhilfe des Rheingau-Taunus-Kreises in Abstimmung. „Die Beantragung eines KiTa-Platzes in den Idsteiner Kindertagesstätten ist jetzt leichter möglich“, berichtet Amtsleiter Jansen. „Voraussetzung für die Betreuungsaufnahme in der KiTa sind ein nachgewiesener Masern-Impfschutz sowie der Nachweis über die Antragstellung nach §24 Aufenthaltsgesetz“, so Jansen. Eine Gleichbehandlung aller berechtigten Antragsteller sei aber bei der Platzvergabe genauso wichtig wie ein ausreichendes Betreuungsangebot oder auch das zur Verfügung stehende Fachpersonal. Um hier eine bestehende Lücke zu schließen, bestehe für Personen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit einer Sonderqualifizierung im Betreuungsbereich, wenn eine Arbeitserlaubnis vorliege. Auch hier steht die Stadt Idstein mit der Koordinierungsstelle „Frühe-Hilfe-Kitaeinstieg“ des Rheingau-Taunus-Kreises im Gespräch.

Um den Begegnungsraum für Migranten, Geflüchtete oder auch einheimische Bürgerinnen und Bürger zu fördern, richtet die Stadt Idstein in Kooperation mit dem Diakonischen Werk ein WIR-Café im „Haus der älteren Mitbürger“ ein. Angelehnt an das Projekt der Stadt Idstein zur kommunalen Integrations-und Vielfaltsstrategie (KIV) entsteht hier ein Treffpunkt zur Kommunikation, Austausch und Vernetzung. WIR-Café steht hier für „Wegweisende Integration Realisieren“ und gründet auf ein Projekt des Landes Hessen. Das WIR-Café startet ab dem 2. Juni 2022 und findet jeweils donnerstags im „Haus der älteren Mitbürger“, Schulgasse 7, von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Anmeldungen sind nicht notwendig.

„Auch die private Unterstützung der Idsteiner Bürgerinnen und Bürger ist groß und wir sind dankbar für dieses unglaubliche Engagement und jede einzelne Helferaktion“, berichtet Bürgermeister Herfurth. Dabei zählten auch die kleinen Ideen. „Beispielhaft dafür ist eine Verkaufsaktion zweier Idsteinerinnen vor einem Idsteiner Lebensmittelmarkt. Von dem Erlös werden Gutscheine gekauft, die dann gemeinsam mit der Stadt Idstein an Geflüchtete aus der Ukraine verteilt werden.

Weiterhin nimmt die Stadt Idstein gerne Ideen und Anregungen zur Unterstützung der Geflüchteten auf, berät bei Problemen und koordiniert Hilfsangebote. Hierzu können sich Bürgerinnen und Bürger im Amt für Soziales, Jugend und Sport unter den Telefonnummern + 49 6126 78-313 und -314 gerne melden.