Ansicht Idstein als Merian-Stich

Geschichte

Die Geschichte Idsteins

Urkunde Stadtrecht

Idstein wird urkundlich 1102 das erste Mal erwähnt. 1287 erwirkte Graf Adolf von Nassau-Idstein bei König Rudolf von Habsburg die Verleihung der Stadtrechte. Adolf von Nassau war von 1292 bis 1298 als Nachfolger von Rudolf von Habsburg deutscher König.

Bis 1721 war Idstein (mit Unterbrechungen) Residenzstadt der Grafen bzw. Fürsten von Nassau-Idstein und dadurch Zentrum der Region. Nach Erlöschen der Linie Nassau-Idstein hatte die Stadt Bedeutung als Sitz des nassauischen (ab 1866 preußischen) Archivs, als Gerichtsort und Sitz eines Oberamtes. Schulen wie Gymnasium, Lehrerseminar, Landwirtschaftsschule, Baugewerkschule waren landesherrliche/städtische Gründungen, die der Stadt Zuspruch und Popularität brachten. Seit Ende des 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Idstein Standort einer bedeutenden Lederindustrie.

Idsteins Schatz ist seine alte Bausubstanz: Fachwerkhäuser vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, teilweise mit reichem Schnitzwerk, Adelssitze wie der Stockheimer Hof aus dem 16. Jahrhundert und die ehemals herrschaftliche Gebäudegruppe in der oberen Schloßgasse mit Hexenturm und Schloss. Reizvoll sind auch die schlichten, aber gepflegten und neuerdings wieder sehr begehrten Handwerkerhäuser aus der Zeit der ersten Stadterweiterung um 1700.

Der König-Adolf-Platz ist das Zentrum der Stadt und ihre gute Stube. Er ist umgeben von Fachwerkhäusern, die größtenteils um 1600 datieren. Neben dem Rathaus (1698) steht linkerhand das Schiefe Haus, das sich 1728 der Major der Stadtmiliz Nicolay erbauen ließ. Rechts vom Rathaus das mächtige "Kanzleitor", das seit 1497 den Zugang zum Schlossbezirk bildet.

Die Vorgängerbauten des Idsteiner Schlosses reichen vermutlich bis ins 11. Jahrhundert zurück. Zwischen 1614 und 1634 wurde das damalige Schloß umgebaut und erweitert. Während der Regierungszeit des letzten Idsteiner Fürsten Georg August Samuel (1665/1684-1721) erhielt das Gebäude seine Innenausstattung durch z.T. namhafte Künstler. Das Schloss (seit 1946 Gymnasium/Pestalozzischule) ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen.

Das malerische Bauensemble vom Kanzleitor bis zum "Hexenturm" ist zwischen 1497 und 1588 entstanden und diente Repräsentations-, Verwaltungs- und Wohnzwecken. Der Hexenturm genannte Bergfried ist das älteste Bauwerk Idsteins und wird um 1170 datiert.

Die kleine Grünanlage im historischen Stil lässt sich bis 1566 zurückverfolgen, als hier Graf Balthasar (1520/1564-1568) einen Lustgarten anlegte. Sein Nachfahr Graf Johannes (1603/1629-1677) stattete den Garten mit prächtig dekorierten künstlichen Grotten und seltenen Pflanzen aus.

Die evangelische Unionskirche datiert in ihren Ursprüngen aus dem 14. Jahrhundert. Sie überrascht mit einem farbenprächtigen, bildergeschmückten Innenraum (Künstler der Rubensschule), der nach einem Umbau von 1665-1677 im 18. Jahrhundert vollendet wurde.

In den letzten rund fünfzehn Jahren sind zahlreiche Publikationen zu Idsteins Geschichte erschienen, herausgegeben in erster Linie vom Magistrat der Stadt Idstein, aber auch von Vereinen, Firmen und Privatpersonen. Im Literaturverzeichnis finden Sie alle Titel, die in der Tourist-Info erhältlich oder in der Stadtbücherei zur Ausleihe vorhanden sind.