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Pressemitteilung

RTV stellte sich der Kritik des neuen Fahrgastbeirates



 

Erstmals tagte jetzt der neu eingerichtete Fahrgastbeirat der Hochschulstadt Idstein unter der Leitung von Bürgermeister Christian Herfurth. Zu Beginn der Sitzung einigten sich die Teilnehmer aus Lokalpolitik, Verwaltung und den weiterführenden Schulen auf ein gemeinsames Selbstverständnis und auf die Zusammensetzung des neuen Gremiums, dem vorerst Peter Zimmer vorsitzen wird. Auch Vertreter der Bürgerschaft, Studierende, Senioren und Personen mit Handicap sowie Vertreter des Ausländerbeirates sollen künftig an den Sitzungen beteiligt werden.

Hauptthema der ersten Zusammenkunft war der Linienbusverkehr. Der eingeladene Andreas Remler, Prokurist und Leiter Finanzen & Vertrieb der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft (RTV), lobte die ESE Verkehrsgesellschaft aus Staufenberg, die den Großteil der Fahrten im Idsteiner Busnetz bedient. Es sei in sechs Wochen nur zu drei Ausfällen gekommen, was einer Zuverlässigkeit von fast 100 Prozent entspreche. Dies stünde im starken Kontrast zur Nassauische Verkehrs-Gesellschaft (NVG), die vor dem Fahrplanwechsel diese Fahrten bediente und wegen Personalmangels auch derzeit auf dem regionalen Linienbündel des RMV nach Wiesbaden (Linien 269 und 271) einen mehrfach gekürzten Notfallfahrplan fahre, bei dem es trotzdem zu teilweise erheblichen Ausfällen komme.

Andreas Remler berichtete außerdem, dass aufgrund der verzögerten Lieferketten auf fast allen Fahrten ein provisorischer Fuhrpark eingesetzt wird. Dies betreffe sowohl die ESE als auch die DB Busse (Linie 225) und den EMIL Bedarfsverkehr. Laut derzeitigen Kenntnisstand sollen die dafür bestellten Fahrzeuge im Verlauf des Frühjahrs geliefert und eingesetzt werden. Die Busse seien zwar bereits gebaut, es fehle allerdings noch an einzelnen Teilen für u.a. die Außenanzeigen.

Der Fahrgastbeirat hält eine intensivere Marketing- und Informationspolitik für unbedingt erforderlich. Sowohl die RTV als auch die Hochschulstadt Idstein wollen deshalb in den kommenden Wochen verstärkt über den Busverkehr und den On-Demand Verkehr informieren. Der Fahrgastbeirat will sich für eine Nachverdichtung der Haltepunkte in den bisher angefahrenen Stadtteilen Dasbach und Lenzhahn sowie der Kernstadt einsetzen. In der Sitzung wurden die Kriterien für virtuelle Haltestellen besprochen, sowohl aus verkehrsrechtlicher Sicht als auch die rechtlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen. Es wurden ferner mögliche Haltepunkte am Wertstoffhof sowie auf den Parkplätzen von Pflegeeinrichtungen und Nahversorgern diskutiert.

Der Amtsleiter des städtischen Bau- und Planungsamtes, Axel Wilz, bat die RTV, die Stadt Idstein frühzeitig an der Fortschreibung des Nahverkehrsplans für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis zu beteiligen. Die Stadt Idstein solle, anders als bei der Ersterstellung, bereits in der Konzeptphase involviert werden und nicht erst, wenn der Plan fertig erstellt worden sei. Herr Remler sagte zu, den Ablauf bei der Fortschreibung zu verbessern und verwies auf eine Bürgerbeteiligung, die am 1. März beginnen soll.

Mehrfach wurde die Digitale Beschwerdestelle des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), ELMA, angesprochen. Nur über diesen Kontakt lassen sich Beschwerden, zum Beispiel über ausgelassene Haltestellen oder entfallene Fahrten, effektiv einreichen.

Bürgerinnen und Bürger, die sich im Fahrgastbeirat engagieren möchten, können sich bei Mitgliedern des sie vertretenden Beirats oder beim Mobilitätsmanager der Stadt Idstein, Thomas Weis, unter thomas.weis@idstein.de bewerben. Der Mobilitätsmanager nimmt darüber hinaus auch Vorschläge für weitere On-Demand Haltestellen entgegen.