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Fräulein Julie flirtet auf Idsteins Theaterbühne


Liebe und Macht, Selbstbehauptung und Unterwerfung, sozialer Status, Rollenerwartungen und deren Überschreitung: Mit kühler Präzision seziert August Strindberg in „Fräulein Julie“ den Widerstreit der Geschlechter. Auf der Theaterbühne in der Idsteiner Stadthalle sind am Mittwoch, 5. April, in den Hauptrollen Judith Rosmair als Fräulein Julie und Dominique Horwitz als Diener Jean zu sehen.

In der erotisch aufgeladenen Stimmung des Mittsommerfestes treffen Julie, die Tochter des Gutsbesitzers, und Jean, der Diener ihres Vaters, aufeinander. Julie ist übermütig und ausgelassen und fordert Jean zum Tanz auf. Sie kommen sich näher, Julie macht Jean Avancen, flirtet und kokettiert, wechselt sprunghaft zwischen Schmeicheleien und Herabwürdigungen. Jean  reagiert zunächst abweisend, aber fühlt sich geschmeichelt und von ihr angezogen. Letztlich kommt es zum Äußersten. Unmittelbar darauf lässt Jean die Maske des charmanten Galans fallen und zeigt sein brutales, berechnendes Wesen.

In nur 20 Tagen schrieb Autor Strindberg 1888 sein Trauerspiel, inspiriert vermutlich von einem Zeitungsartikel. Zu sehen ist das rund 135 Jahre alte Theaterstück mit eigener Textfassung ab 20 Uhr. Karten gibt es im Freiverkauf im Optik-Studio Noé, Schulze-Delitzsch-Straße 28, 65510 Idstein, Tel. 06126 570008, oder unter www.ticket.regional. Restkarten werden an der Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Vorstellung angeboten.