Verwaltungsgebäude Rathaus und Schiefes Haus

Pressemitteilung

75.000 Euro für ein Konzept zum Schutz der Böden


Die Hessische Umweltministerin Priska Hinz kam mit einem wichtigen Förderbescheid im Gepäck nach Idstein: 75.000 Euro stellt das Land Hessen zur Erstellung eines Bodenschutzkonzeptes für die Hochschulstadt zur Verfügung. Im Idsteiner Stadtteil Kröftel, an der Ortsrandeingrünung der Bebauung „Am Schieferstück“, übergab die Ministerin jetzt Bürgermeister Christian Herfurth die Zusage zur Förderung.

Im Dezember 2022 hatte die Stadt Idstein den Förderantrag beim Hessischen Umweltministerium eingereicht und ist nun nach Rodgau die zweite Kommune, deren Antrag bewilligt wurde. Im Stadtentwicklungskonzept IDSTEIN 2035 wurden Ziele und Leitlinien für die künftige Idsteiner Stadtentwicklung definiert und mit konkreten Projekten hinterlegt. Eines davon ist das Bodenschutzkonzept. Bereits 2021 sprach sich die Stadtverordnetenversammlung für die Erstellung aus. Vor allem für die anstehende Flächennutzungsplanung soll das Konzept wichtige Grunddaten liefern. Denn bei allen Einwirkungen auf den Boden ist der Vorsorge-Grundsatz des sparsamen und schonenden Umganges mit Grund und Boden zu beachten, um die natürlichen Bodenfunktionen in ausreichendem Maß zu erhalten. So fordern es auch die Gesetze zum Umweltschutz. Böden spielen im Naturhaushalt als Lebensraum, Wasserspeicher und für Stoffkreisläufe eine elementare Rolle.

„Der Erhalt intakter Böden leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise, denn nur unversiegelte Flächen können Wasser gut aufnehmen und sind deshalb mitentscheidend bei Starkregenereignissen. Gleichzeitig hat ein intakter Boden eine wichtige Kühlungsfunktion und bietet darüber hinaus Lebensraum für Insekten und andere Tier- und Pflanzenarten. Kommunale Bodenschutzkonzepte leisten einen Beitrag dazu, unsere Lebensgrundlage zu sichern und krisenfest zu machen“ erläuterte Umweltministerin Hinz.

Bürgermeister Herfurth erklärte die Bedeutung des nun zu erarbeitenden Konzeptes für die kommunale Arbeit in Idstein: „Es bündelt wichtige Informationen für viele Ämter. Mit Karten, in denen die Leistungen ebenso wie die Empfindlichkeit von Böden erkennbar sind, lässt sich die wertvolle Ressource Boden besser schützen. Das Konzept wird uns helfen, die Ertragsgüte der Idsteiner Böden, aber auch ihre Gefährdung durch Erosion im Blick zu behalten.“ Aufgrund der wichtigen Klimafunktion der Böden solle das Bodenschutzkonzept auch an die bereits bestehende städtische Klimaanalyse anknüpfen, so der Bürgermeister. Eine Maßnahme könne dabei zum Beispiel die Entsiegelung von Flächen sein, um die Bodenfunktionen wiederherzustellen.

Der ungewöhnliche Ort für die Bescheidübergabe wurde übrigens in Abstimmung mit dem Ministerium gewählt, weil sie beispielhaft für effektive Maßnahmen zum baubegleitenden Bodenschutz steht. Die Maßnahme wurde als Ausgleichsfläche im Bebauungsplan „Am Schieferstück“ festgesetzt und im Jahr 2016 vom Bau- und Planungsamt umgesetzt. Frühzeitig wurde ein Wildschutzzaun errichtet, um zu verhindern, dass Erdaushub auf dem städtischen Grundstück gelagert wird. So konnten Bodenverdichtungen durch Befahrung vermieden und die Bodenfunktionen als Voraussetzung für das erfolgreiche Anpflanzen von Gehölzen und der Einsaat von Krautstreifen erhalten werden.