Stadtansicht Idstein von oben

Ziele Verkehrsentwicklungsplan

Ziele

Bereits frühzeitig im Bearbeitungsprozess wurden Ziele für den VEP formuliert und auch im Rahmen der ersten Bürgerbeteiligung diskutiert. Diese wurden schließlich im Ergebnis der Analysen „nachgeschärft“ und der Erarbeitung der Konzepte und Maßnahmen zugrunde gelegt. Insgesamt folgt der VEP sechs hauptsächlichen Zielstellungen:

Ziel 1:
Stärkung der Erreichbarkeit Idsteins als Mittelzentrum in der Region Rhein-Main

Idstein ist ein attraktives Mittelzentrum in der Region Rhein-Main und die weitere Verbesserung der Erreichbarkeit eine maßgebliche Voraussetzung für die weitere prosperierende Entwicklung. Dies bedeutet für die Zukunft insbesondere die Anbindung der Stadt an die BAB A 3 zu verbessern (besser funktionierende Anschlussstellen), den Öffentlichen Personenverkehr nach Frankfurt, Wiesbaden und die weitere Region in Qualität und Quantität zu verbessern und ein annehmbares regionales Radverkehrsangebot von der Kernstadt über die Stadtteile hinaus zu den Nachbargemeinden/ in die Region zu schaffen. Diese Aufgaben liegen weitgehend in der Verantwortung Dritter, sind von der Stadt Idstein aber konsequent einzufordern und nachhaltig zu unterstützen.

Ziel 2:
Weitere Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs in der Stadt Idstein

Aufgrund seiner überschaubaren Ausdehnungen ist die Stadt Idstein prädestiniert für eine weitere Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes. Die baulichen Strukturen und die Ausprägung des Straßennetzes lassen nur in wenigen Fällen die Realisierung richtliniengerechter Verkehrsanlagen für den Radverkehr zu. Deshalb kommen verkehrsorganisatorischen Ansätzen mit Nutzung der neueren Möglichkeiten gemäß StVO (z.B. Fahrradstraßen) sowie die Entwicklung der Wegenetze abseits der Hauptverkehrsstraßen eine hohe Bedeutung zu. Für die Verbesserung der Anbindung der Stadtteile an die Kernstadt und die Entwicklung des touristischen Wegenetzes sind entsprechende Maßnahmen zu entwickeln. Die Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Radverkehr und der Verträglichkeit mit den anderen Verkehrsarten (siehe Ziel 6), die Bereitstellung ausreichender Fahrradabstellanlagen in Qualität und Quantität einschließlich der Förderung von Bike&Ride stellen weitere wichtige Elemente der Radverkehrsförderung dar. Mit geeigneten Imagekampagnen u Aktionen ist die Radverkehrsförderung öffentlichkeitswirksam zu begleiten.Die Förderung des Fußverkehrs soll auch weiterhin vor allem durch die Vorhaltung eines weitgehend vollständigen, attraktiven, sicheren und baulich intakten Fußwegenetzes, der sukzessiven Weiterentwicklung der Barrierefreiheit als Merkmal attraktiver öffentlicher Räume, guten Querungsmöglichkeiten von stark belasteten Straßen und der Ergänzung verkehrsberuhigter Zonen im Rahmen der städtebaulichen Entwicklungen erfolgen. Die Nutzung der Gehwege und Bereiche für Fußgänger durch ruhenden Verkehr ist auszuschließen und Konflikte mit dem Radverkehr sind zu minimieren.

Ziel 3:
Vorhaltung eines attraktiven Angebotes im ÖPNV

Der ÖPNV in Idstein wird durch die Überlagerung von regionalem Busverkehr mit städtischen Funktionen, liniengebundenem Stadtbusverkehr und flexiblen Angeboten geprägt. Dieses System ist mit innovativen Ansatzpunkten (z.B. on-Demand-Verkehre) sukzessive weiterzuentwickeln, um die Stadtteile optimal an die Innenstadt anzubinden und die Einbindung sich neu entwickelnder Stadtbereiche zu gewährleisten.

Ziel 4:
Weiterentwicklung/ effektiver Betrieb des Straßennetzes sowie Sicherung der Erreichbarkeit der Innenstadt

Ein funktionierendes innerörtliches Straßennetz ist Voraussetzung für die Erreichbarkeit und Erschließung aller Stadtteile und maßgeblicher Teil des öffentlichen Raumes mit all seinen Funktionen. Sanierung und Substanzerhalt, die leistungsfähige Anbindung der Stadtteile und Strukturschwerpunkte, die ansprechende Gestaltung des öffentlichen Raumes und Verkehrsberuhigung im Nebennetz stellen die wichtigen Prämissen für die Weiterentwicklung des Straßennetzes dar. Mit einem ausreichenden Stellplatzangebot ist insbesondere die Erreichbarkeit der Innenstadt weiterhin zu sichern.

Ziel 5:
Förderung eines verträglichen Miteinanders aller Verkehrsarten

Die städtebauliche Situation und die räumliche Enge der Verkehrsflächen führt unabdingbar zu einer starken Mischung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer mit zahlreichen Nutzungskonflikten. Die Förderung des verträglichen Miteinander sowie der Akzeptanz und Toleranz aller Verkehrsteilnehmer hat daher für Idstein eine besonders hohe Bedeutung. Dafür sollen entsprechenden Aktivitäten/ Kampagnen zur Aufklärung entwickelt und im öffentlichen Raum manifestiert werden (Sonderbeschilderungen).

Ziel 6:
Etablierung von Innovationen, Elektromobilität und Mobilitätsmanagement

Die Etablierung einer innovativen städtischen Mobilitätskultur (Erweiterung des Car-Sharing, Firmen- und ggf. auch Leifahrradangebote, E- Ladeinfrastrukturen, Entwicklung von „Mobilstationen“ etc.) sowie die Vertiefung des Mobilitätsmanagements im Zusammenwirken mit regionalen Akteuren und der örtlichen Wirtschaft sind wichtige Bestandteile einer zukunftsorientierten Verkehrsplanung in Idstein. Dafür sind die entsprechenden personellen und finanziellen Voraussetzungen in der Verwaltung zu schaffen.